KUB Projekt
Michael Armitage, Maria Lassnig, Chelenge Van Rampelberg
12 | 07 – 28 | 09 | 2025
Eine Zusammenarbeit mit der Maria Lassnig Stiftung in Wien und dem Nairobi Contemporary Art Institute
Das Kunsthaus Bregenz plant in Kooperation mit der Maria Lassnig Stiftung in Wien und dem Nairobi Contemporary Art Institute (NCAI) eine gemeinsame Ausstellung. Das NCAI wurde 2020 vom britisch-kenianischen Künstler Michael Armitage gegründet, der dem KUB Publikum durch seine eindrucksvolle Ausstellung im Sommer 2023 bereits bekannt ist.
Im Sommer 2025 wird das KUB im Foyer Werke von Michael Armitage, der österreichischen Malerin, Grafikerin und Filmemacherin Maria Lassnig und der kenianischen Künstlerin Chelenge Van Rampelberg einander gegenüber stellen. Das Erdgeschoss des Kunsthaus Bregenz hat sich als eigenständige Ausstellungsfläche bereits mehrfach bewährt, zuletzt 2023 mit der Ausstellung KUB Collection — Anna Jermolaewa zeitgleich mit der Ausstellung Michael Armitage in den Obergeschossen. Die 2025 gezeigten Arbeiten von Maria Lassnig und Chelenge Van Rampelberg werden von Michael Armitage persönlich ausgewählt. Die Idee zu diesem besonderen Projekt entstand in einem Gespräch zwischen KUB Direktor Thomas D. Trummer und dem Künstler, in dem Armitage erwähnte, dass Maria Lassnig für ihn eine der wichtigsten Maler*innen sei. Die Maria Lassnig Stiftung in Wien verfügt über die bedeutendsten Werkbestände der verstorbenen österreichischen Künstlerin, ein großer Teil ihrer Zeichnungen wird den Grundstock der KUB Ausstellung bilden.
Obwohl die Werke von Maria Lassnig, Chelenge Van Rampelberg und Michael Armitage durch Kontinente getrennt entstanden sind, teilen sie die Auseinandersetzung mit dem menschlichen Körper. In einfühlsamen Darstellungen erkunden alle drei menschliche Zustände und Erfahrungen, jedoch aus unterschiedlichen Perspektiven, Intentionen und Sozialisierungen. Van Rampelberg (*1961) überführt diese Themen in schlanke Holzskulpturen und Holzschnitte, während Michael Armitage (*1984) die Auswirkungen menschlicher Erfahrungen auf Körper und Geist in seinen Aquarellen verarbeitet. Die Werke zeigen Zerbrechlichkeit und Verletzlichkeit, etwa in der Darstellung von Menschen am Rande der Gesellschaft. Maria Lassnig (*1919—2014) hingegen konzentriert sich auf den eigenen Körper und ihre Erfahrungen als Frau. Ihre Kunst entsteht aus einer multisensorischen Selbstanalyse heraus, wobei die sensible Wahrnehmung von Reizen aus dem Körperinneren, die Position des Körpers im Raum und sein Bezug zum Zeichenblatt eine wichtige Rolle spielen. Menschlichkeit ist für alle drei Künstler*innen eine Frage des Blicks, der künstlerischen Inversion von Körperlichkeit und des bildnerischen Einfühlens: Bei Van Rampelberg steht die Beziehung zwischen Menschen im Vordergrund, bei Armitage die Darstellung eines Blicks, der nicht erwidert werden kann, und bei Lassnig das Erspüren des eigenen Körpers als kreativer Vorgang und Mittel zum Verständnis des Selbst und seiner Umwelt.
Im Kunsthaus Bregenz begegnen sich diese unterschiedlichen Perspektiven und verweben sich wie in den Bildern selbst miteinander. Die von Michael Armitage kuratierte Ausstellung wird während der Sommermonate 2025 erstmals in Bregenz zu sehen sein, im darauffolgenden Jahr voraussichtlich im NCAI in Nairobi.