Nachhaltigkeitserklärung
Das Kunsthaus Bregenz zählt zu den führenden Institutionen für zeitgenössische Kunst. Sein exzellenter Ruf basiert auf einer jährlichen Abfolge von vier monographischen Ausstellungen und Projekten mit international renommierten Künstler*innen. Die meisten dieser Ausstellungen werden speziell für das Kunsthaus Bregenz entwickelt. Die Stärke des KUB liegt in der Vielfalt der präsentierten Ideen und der Einzigartigkeit ihrer künstlerischen Umsetzung. Hervorzuheben sind nicht nur maßgeschneiderte Installationen, sondern auch die Diversität der vertretenen Künstler*innen, die aus allen Teilen der Welt stammen und verschiedenen Generationen angehören.
Kunst hat die Fähigkeit, unerwartete und neue Perspektiven zu schaffen. Die Ausstellungen im KUB eröffnen stets neue Blickwinkel und regen dazu an, etablierte Denkmuster zu hinterfragen. Dabei gewinnen auch Nachhaltigkeit und Umweltbewusstsein zunehmend an Bedeutung. Zahlreiche Ausstellungen der letzten Zeit verfolgen explizit das Ziel, die Besucher*innen für Fragen im Zusammenhang mit Nachhaltigkeit und Umweltbewusstsein zu sensibilisieren. Beispielhaft können die Ausstellungen von Otobong Nkanga, Monira Al Qadiri, Pamela Rosenkranz und Bunny Rogers angeführt werden. Das Kunsthaus Bregenz entwickelt sich zum Vorreiter in der Vermittlung und Stärkung von Umweltkompetenzen, und begreift die Entwicklung von wirksamen Kommunikationsstrategien in diesem Zusammenhang als eine seiner Hauptaufgaben.
Auch bei der Entwicklung und Umsetzung der KUB Ausstellungen ist nachhaltiges Wirtschaften selbstverständlich. Transporte werden auf ein Minimum reduziert, Kunstwerke entstehen vermehrt in enger Kooperation mit lokalen Handwerker*innen und Gewerken vor Ort. Darüber hinaus wird bei der Beschaffung und Verwendung von Materialien auf eine ressourcenschonende Herangehensweise geachtet. Ausgewählt werden gezielt regional produzierte Materialien, die wiederverwendbar oder erneuerbar sind.
Das von Peter Zumthor entworfene Kunsthaus Bregenz gilt als eines der angesehensten Bauwerke für Ausstellungen zeitgenössischer Kunst. Es zeichnet sich durch seine von Glas umhüllte Betonstruktur aus. Seit seiner Eröffnung wird es sorgfältig gewartet und regelmäßig modernisiert. Dabei werden kontinuierlich technische Verbesserungen im Sinne der Umweltverträglichkeit und Energieeffizienz vorgenommen. Anfang des Jahres wurden beispielsweise im gesamten Gebäude alle konventionellen Leuchtmittel durch LED-Lichteinsätze ersetzt. Durch diese umfassende Erneuerung des Beleuchtungssystems gelingt es dem Kunsthaus Bregenz, bis zu 50% des bisherigen Stromverbrauchs im Beleuchtungssystem einzusparen. Bereits in den vergangenen Jahren wurde das Energiesystem schrittweise optimiert, unter anderem durch einen Wärmepuffer, der die Abwärme der Wärmepumpen speichert. Gemeinsam mit der Kollektormauer im Untergrund des Gebäudes sind die Pumpen Teil eines sogenannten „bauteilaktivierten Systems“, das mit Blick auf die Energieeffizienz bestmöglich eingesetzt werden kann. Die Energie aus der Kollektormauer wird zum Kühlen und zum Erwärmen genutzt. Eine feinjustierbare Steuerung der Wärmeverteilung ist möglich. Da die Gasheizung nur noch bei extremem Heizbedarf zum Einsatz kommt, sinkt der Energieverbrauch stark. Die Nutzung der Energie der Kollektormauer steigert die Wärmerückgewinnung, im Sommer wird die Energie zur Vorkühlung der Außenluft eingesetzt. Jede Ausstellung wird energietechnisch angepasst, so können Spielräume der Toleranz von Schwankungen der Luftfeuchtigkeit und Temperatur optimal genutzt werden. Bei der Beleuchtung wird über den Einsatz einer automatisierten, tageslichtabhängigen Dimmung zusätzlich Energie eingespart. Der nächste Schritt zu mehr Nachhaltigkeit steht kurz bevor: Ende Jänner 2024 wird eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach des KUB Gebäudes installiert.
Thomas D. Trummer, Oktober 2023