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KUB 2025.02

Małgorzata Mirga-Tas

Tełe Ćerhenia Jekh Jag

07 | 06 – 28 | 09 | 2025


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Małgorzata Mirga-Tas’ Kunst widmet sich den Lebenswelten der Rom*nja-Kultur, in detailreichen, realistischen Darstellungen porträtiert sie alltägliche Szenen – das Rauchen einer Zigarette, das Spielen von Karten oder das Aufhängen von Wäsche. Im Kunsthaus Bregenz zeigt sie zudem Plastiken, die eigens für diese Räume geschaffen wurden. Sie greifen mythische Erzählungen auf und sind zugleich Sinnbilder der gegenwärtigen Conditio humana.

Internationale Bekanntheit erlangte Mirga-Tas 2022 auf der Biennale in Venedig, wo sie den Polnischen Pavillon mit großflächigen Textilarbeiten auskleidete. Drei Bildregister zitieren Monatsdarstellungen, die von einem berühmten Freskozyklus der italienischen Renaissance inspiriert sind: dem Kalender im Palazzo Schifanoia in Ferrara. Die Tierkreiszeichen in der Mitte des Werks werden von fast lebensgroßen Porträts flankiert. Der obere, farbenprächtige Fries berichtet von der Geschichte der Rom*nja und ihrem Auszug nach Europa. Es ist eine Erzählung über Migration und nomadisches Leben, die in der Darstellung historischer Kleidung, der Tiere und weitläufigen Landschaften lebendig wird. Das untere Register zeigt Alltagsszenen der Gegenwart – Gemeinschaft, Weiblichkeit, Freundschaft und Familie.

Indem die Rom*nja-Gemeinschaft ihre eigenen Erzählungen zurückerobert, bricht sie mit den von Teilen der Gesellschaft auf sie projizierten jahrhundertealten Fremdbildern. Die Technik der Stoffcollage knüpft an die Rom*nja-Handwerkskunst an. Doch Mirga-Tas’ textile Kunst ist weit mehr als eine Hommage an traditionelle Frauenarbeit. Sie erhebt das Nähen in den Rang einer politischen Praxis. In einem Bild findet sich ein Selbstporträt, das sie im Freien gemeinsam mit anderen Frauen beim Nähen zeigt. Diese Frauenfiguren sind nicht passive Akteur*innen, sondern Protagonist*innen ihres eigenen Lebens. Arbeit erscheint in ihrer Kunst nicht als Last, sondern als Quelle von Identität und Gemeinschaft.

Im ersten Obergeschoss befinden sich die Jangare, große Figuren aus Wachs, „die Charme versprühen, aber auch die Menschen beschützen“, wie Mirga-Tas erklärt. Im Gegensatz zu den farbenprächtigen Stoffarbeiten sind diese Skulpturen monochrom. Ihre Körper wirken massiv und bleiern, obwohl sie aus weichem, formbarem Material gefertigt sind. Ihre abstrakten Muskelstrukturen erinnern an archaische Standbilder der Antike oder an Idole propagandistischer Kunst. Doch die Jangare sind keine Heldenfiguren. Sie sind gesichtslose, stumme Gefährten in leicht gebeugter Haltung. Ihr expressiver Stil lässt ihre Verletzlichkeit erahnen. Im Hintergrund hängende Textilbilder zeigen Häuser, aber auch Frauen, die Jangare nähen und weben – eine magische Verbindung von Textilkunst und skulpturaler Präsenz.

Im zweiten Obergeschoss widmet sich Mirga-Tas dem Bild des Schmieds – inspiriert von einem Gedicht des Rom*nja-Dichters Jan Mirga. „Mein Großvater war Schmied“, erzählt sie, „deshalb gibt es hier ein Porträt von ihm und meinem Onkel Augustin.“ Das Gedicht beschreibt nicht nur das Schmiedehandwerk, sondern nutzt es als Metapher für das Schicksal der Rom*nja. Es spricht von einem „Klumpen ausdruckslosen Eisens“, aus dem am Feuer eine neue Form geschmiedet wird – eine Allegorie auf die Widerstandskraft der Rom*nja-Kultur. Trotz widriger Umstände, Armut und Ausgrenzung entstehen Kraft und Erneuerung. Die Werkzeuge, Hacken, Äxte, Hufeisen, stehen für handwerkliches Geschick, symbolisieren aber auch Überlebenskunst und Anpassungsfähigkeit. Auch andere, klassisch poetische Motive greift das Gedicht auf, so den Tanz, den Mond, Sehnsucht und Melancholie, aber auch Freiheit und Rausch. Nicht zuletzt kommt der Wanderfalke in dem Gedicht zur Sprache, in vielen Werken von Mirga-Tas ein wiederkehrendes Sinnbild für Ungebundenheit, Stolz und Energie.

Das oberste Geschoss entführt in eine Welt der Magie. Hier begegnen wir drei monumentalen Bären aus Wachs. Die mythischen Wesen finden sich auch in anderen Arbeiten, eingebettet in Landschaften oder, als tierische Freunde, sogar in der Nähe von Menschen. Die Natur erscheint als Idylle und zugleich als Resonanzraum für Geschichten, in denen sich Traum, Ritual und Erinnerung verbinden.

Mit ihrer Kunst schafft Małgorzata Mirga-Tas eine einzigartige Bildsprache: eine Verbindung von Geschichte und Gegenwart, von Handwerk und Konzept, von individueller Erzählung und kollektivem Gedächtnis. Sie erzählt von Identität, Widerstand und einem Leben, das sich trotz aller Widrigkeiten immer wieder neu formt.

Die Ausstellung trägt den Titel Tełe Ćerhenia Jekh Jag (Unter dem bestirnten Himmel brennt ein Feuer).


Małgorzata Mirga-Tas (*1978, Zakopane) lebt und arbeitet in Czarna Góra. In ihren Arbeiten nimmt die Künstlerin eine feministische Perspektive ein, die sich aus ihrer kulturellen Zugehörigkeit zu einer ethnischen Minderheit herleitet. 2022 bespielte Małgorzata Mirga-Tas den Polnischen Pavillon auf der 59. Biennale di Venezia und war damit die erste Rom*nja-Künstlerin, die ein Land vertrat. Ihre Werke wurden in zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen präsentiert, darunter 2025 im Kunstmuseum Luzern, 2024 in der Tate St Ives, im Bonnefanten, Maastricht, und im Centro Andaluz de Arte Contemporáneo, Sevilla, 2023 im Barbican, London, im Brücke Museum, Berlin, in der Göteborg Konsthall, und im International Cultural Center, Krakau, 2020 im Polish Sculpture Center, Oronsko, und im Museum für Moderne Kunst, Warschau. Zudem war sie 2024 bei der Triënnale Kortrijk, 2023 bei der 14. Gwangju Biennale, 2022 bei der documenta15 in Kassel, 2021 bei der Guangzhou Triennale, bei der 3. Autostrada Biennale, Prizren, sowohl 2021 als auch 2019 bei der Art Encounters Biennale, Timișoara, und 2020 bei der 11. Berlin Biennale vertreten.


Mit großzügiger Unterstützung von


Mit Unterstützung von Outset Contemporary Art Fund

Kunsthaus Bregenz
Karl-Tizian-Platz, Postfach 45
6900 Bregenz, Österreich

Kassa
T +43-5574-485 94-433
kassa@~@kunsthaus-bregenz.at
Erreichbar auch am Wochenende

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